Katz und Maus

Kastration bei der Hündin

Vor- und Nachteile

Ob und bei welchem Zeitpunkt die Kastration (Entfernen der Eierstöcke und allenfalls der Gebärmutter) einer Hündin angezeigt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab (Rasse, Verhalten, Haltung, etc). Daher ist dies bei jeder Patientin individuell mit den Besitzern zu besprechen und zu entscheiden.

Aus medizinischer Sicht bieten sich grundsätzlich folgende Vorteile einer Kastration VOR der 2. Läufigkeit:

  • Das Risiko zur Entwicklung von potentiell bösartigen Gesäugetumoren wird deutlich reduziert. Das Risiko zur Entwicklung einer Gebärmuttervereiterung (Pyometra) wird praktisch ausgeschaltet.
  • Es hat sich gezeigt, dass sich das Durchlaufen lassen der ersten Läufigkeit positiv auf die Verhaltensentwicklung einiger Hündinnen auswirken. Daher ist der optimale Zeitpunkt bei den meisten Hunderassen in der Zyklus-Ruhephase, ca. 3 Monate nach der ersten Läufigkeit.

Komplikationen

  • Kastrierte Hündinnen nehmen unmittelbar nach der Kastration teilweise rasch an Gewicht zu, so dass eine kalorienreduziertere Fütterung und Gewichtskontrolle empfohlen wird.
  • Bei einigen Hunderassen kann es durch die Kastration zu Veränderungen im Fell kommen (z.B. Cocker Spaniel und Irish Setter).
  • Wie bei jedem Eingriff, der eine Anästhesie erfordert, besteht ein Anästhesierisiko, das generell zwar sehr klein ist, bei bestimmten Rassen oder Vorerkrankungen jedoch erhöht sein kann.

Operationstechnik

Wir führen bei uns eine minimalinvasive Kastrationstechnik mit kleinem chirurgischem Schnitt (je nach Hunderasse 1cm bis 4cm) durch. Durch eine gezielte Schnittwahl werden wie bei der Kätzin die Eierstöcke mit einem Kastrationshaken hervorgeholt und je nach dem inklusive Gebärmutter entfernt. Somit gewährleisten wir im Vergleich zur konventionellen Technik mit deutlich grösserem Schnitt eine schnellere postoperative Erholung.

Bei sehr grossen Hunderassen über 40 kg und solchen mit erhöhtem Risiko für Magendrehungen empfehlen wir teilweise die Kastration mittels Laparaskopie (Zugang über Endoskopkamera). Wenn angezeigt, kann hier über den selben Zugang auch gleich der Magen an der Bauchwand fixiert werden kann. Diese Methode wird nicht bei uns in der Praxis durchgeführt, hierzu überweisen wir die Patieninnen zu einem spezialisierten Chirurgen.

Von einer Läufigkeitsunterdrückung mittels Hormonpräparaten, die wie das Trächtigkeitshormon wirken, raten wir ab, da deren Anwendung langfristig zu einem erhöhten Risiko zur Entwicklung von Mammatumoren und Gebärmuttervereiterung, sowie zu Diabetes mellitus führen kann.

Mit einem individuellen Beratungstermin können wir Ihnen helfen, die für Ihre Hündin optimale Entscheidung treffen zu können.

Ihr Kleintierpraxis-Anima-Team